Die Ausgangssituation
Wenn ältere Menschen in eine neue Wohnumgebung kommen, sei es für kurze oder längere Zeit, sei es in einen Tourismusbetrieb oder in verschiedene Formen von Seniorenwohnangeboten, stellt die Orientierung und das selbstständige Auffinden der wichtigsten Anlaufstellen in der neuen Umgebung meist eine große Herausforderung dar. Außerdem erschweren Probleme beim Gehen und/oder eine starke Sehbehinderung die Kontaktaufnahme mit dem Umfeld, führen zu sozialer Isolation und zu Abhängigkeiten. Besonders für sehbehinderte und blinde Personen können solche Situationen zu einem unüberwindbaren Hindernis werden.
Unser Ziel
Ziel des Projektes ION4II ist die Entwicklung einer barrierefrei und leicht bedienbaren Navigationsunterstützung mit hoher Genauigkeit für sehbehinderte und blinde bzw. ältere Personen für die Bereiche Wohnen und Tourismus. Technologische Markierungspunkte in einem Gebäudekomplex sollen auch jenen Personen die genaue Orientierung ermöglichen, die mit dem Umfeld nicht vertraut sind. Mittels einer App werden sie von A nach B gelotst – ganz ohne fremde Hilfe.
Durch zusätzliche Dienste, wie z. B. die Anbindung des persönlichen Terminkalenders in Kombination mit individueller Gehfähigkeit, sollen Angebote entstehen, die auch für Tourismusbetriebe, Reha-Einrichtungen und Wellnessresorts von Interesse sind.
Das Projekt
Im Zuge des Projekts arbeiten Expertinnen und Experten aus den Bereichen Outdoor-, Indoornavigation, User-Interface-Gestaltung und -Entwicklung mit der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs zusammen, um eine Indoor- und Outdoor-Navigationslösung zu entwickeln, die zu einer höheren Unabhängigkeit und Selbstständigkeit von blinden und sehschwachen Menschen führen soll.
Im Haus „Waldpension“ in Hochegg bei Grimmenstein, das von der Hilfsgemeinschaft betrieben wird, wird im Rahmen des Projekts eine Testumgebung errichtet werden, um direkt mit und für die Zielgruppe vor Ort, die im Projekt entwickelten Prototypen möglichst kontinuierlich testen zu können. Dabei sollen gerade neue Technologien sowie Entwicklungen aus laufenden und früheren Projekten zum Einsatz kommen.
Durch diese Kombination soll erstmals eine Navigationsgenauigkeit erreicht werden, welche es auch sehbehinderten und blinden Menschen ermöglicht, sich selbstständig in und außerhalb des Areals der Waldpension zu bewegen.
Dem Design4All-Ansatz entsprechend soll die Navigationslösung besonders die Benutzerfreundlichkeit berücksichtigen. Durch die Entwicklung von zusätzlichen Diensten, wie die Anbindung von persönlichen Terminkalendern und Speiseplänen in Kombination mit den eigenen Gehfähigkeiten, sollen weitere Dienste entstehen, welche auch für andere Tourismusbetriebe, aber vor allem für Reha-Einrichtungen und Wellnessbetriebe von Interesse sein können.
Der Fördergeber
FFG (Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft); IKT der Zukunft: benefit – Demografischer Wandel als Chance
Die Projektpartner
- AIT - Austrian Institute of Technology GmbH (Projektkoordinator)
- geo7indoo.rs
- Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs
- TSB Transdanubia Technik für Sehbehinderte und Blinde