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Theaterbesuch mit Audiodeskription: ein Erfahrungsbericht

Barrierefreiheit, Kunst & Kultur

„Liliom“ am Burgtheater – fantastische Inszenierung im österreichischen Dialekt.

Ein Theaterbesuch ist ein intensives Erlebnis – die Bühne erwacht zum Leben, Kostüme und Kulissen erzählen Geschichten. Doch wie funktioniert das für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen? Hier setzt das Projekt theater4all an. Eine der Barrierefreiheitsmaßnahmen am Burgtheater ist die Audiodeskription. Während der Vorstellung beschreibt eine Sprecherin oder ein Sprecher live, was auf der Bühne geschieht – von der Mimik der Darstellenden bis hin zu den Bühnenbildern. Andere Maßnahmen für Barrierefreiheit sind Untertitelung durch eine App oder Audioverstärkung. Ergänzend gibt es nach Möglichkeit eine taktile Bühnenführung, bei der vorab Kostüme und Requisiten ertastet werden können.

Das Burgtheater baut dieses Angebot zur Spielzeit 2024/25 weiter aus: Fünf Vorstellungen mit Audiodeskription werden mit Tasteinführung und  Programmheft in Brailleschrift begleitet, dank dem Sponsor Casinos Austria sind für die nächsten Vorstellungen über theater4all sogar kostenlose Karten für Menschen mit Behinderungen erhältlich. Das Angebot ermöglicht es, Stücke wie Liliom, das in einer aktuellen Inszenierung auf die Bühne gebracht wird, in all ihren Facetten zu erleben.

Hier geht es zu den barrierefreien Angeboten des Burgtheaters

Ablauf des Theaterbesuchs – Erfahrungsbericht von Herbert Kobanitsch

Es ist mir ein besonderes Anliegen, meine positive Erfahrung vom Besuch im Burgtheater, zu der Aufführung „Liliom“, mit Ihnen zu teilen. Die Vorinformation über die Aufführung bis zur Kartenreservierung über die Hilfsgemeinschaft war hilfreich und unkompliziert. Beim Betreten des Theaters wurde ich vom Billeteur empfangen, welcher mir die Eintrittskarten überreichte.

Anschließend wurde ich in das Obergeschoss begleitet, wo das Einführungsgespräch stattfand. Der Chefdramaturg nahm sich ausreichend Zeit, um über das Stück, die Schauspielenden und den Autor zu informieren. Zum Abschluss des äußerst wertvollen Vortrages, konnte man ein Modell des Bühnenbildes ertasten und das Programmheft in Brailleschrift wurde verteilt.

Die Sitzplätze befanden sich im gleichen Geschoß und waren unmittelbar mit Begleitung zu erreichen. In den Logen am oberen Rang konnte man die Aufführung in angenehmer Atmosphäre genießen und die akustische Bildbeschreibung live via Kopfhörer empfangen.

Diese angebotenen Maßnahmen unterstützen die Wahrnehmung von blinden und sehbehinderten Menschen und ermöglichen eine erfüllende Teilnahme am Gesellschaftsleben.

Zum Theaterstück selbst kann ich nur sagen: fantastische Inszenierung mit einer Neuübersetzung in österreichischen Dialekt sowie eine tolle Verkörperung durch die Schauspieler und Schauspielerinnen!

Besten Dank an allen Beteiligten für diese gelebte Inklusion!