UnLock4All
Barrierefreie Mobilität, Laufende Projekte
Barrierefreie Paketstationen für alle Menschen nach dem White-Label-Prinzip, adressifizierbar und mit umweltfreundlichem Mobilitätsservice.
Ausgangslage und Problematik
Die Entwicklung des Volumens von Paketsendungen in urbanen Ballungszentren soll in den nächsten Jahren im zweistelligen Prozentbereich ansteigen. Die große Herausforderung lautet daher: wie können die Zuwächse umweltfreundlich bewältigt, wie Sendungen optimal zugestellt werden?
Innovation
Wir möchten mit unserem Projekt erstmals eine Lösung erproben, indem wir unabhängig von individuellen Betreiberinteressen eine effiziente, neutrale und kooperative Bündelung von Paketmengen anstreben.
Den Empfänger*innen soll es ohne vorherige Anmeldung bei Drittdienstleistern ermöglicht werden, einfach und verlässlich jede (white-label) Paketstation als Empfangsadresse zu verwenden. Weder soll es beim Online-Händler notwendig sein, verfügbare Paketstationen im Bestellsystem einzupflegen und aktuell zu halten, noch soll die Zustellung vom guten Willen des Paketdienstes abhängen.
Unser Projektvorhaben soll dabei inklusiv sein, d.h., allen Menschen eine Erleichterung bieten, wenn sie Waren bestellen und per Paketsendung erhalten, und gleichzeitig die Bedürfnisse von mobilitätseingeschränkten Menschen vollumfänglich berücksichtigen und unterstützen. Zudem sollen für die letzte Meile von der Paketstation nach Hause in Österreich produzierte Rodeln/E-Lastenräder entlehnbar sein, wofür wir ein Mobilitätskonzept erarbeiten. Ein Betreiber- und Standortentwicklungsmodell soll dafür sorgen, dass eine wirtschaftliche Eigenständigkeit entwickelt wird und eine Ausweitung auf andere Standorte in Österreich und der EU erfolgt.
Projektziele
- Adressifizierung von Paketstationen und Fächern als Lieferort, vollkommen unabhängig vom Zustelldienst (white-label), ohne Anmeldung bei einem Drittdienstleister und ohne, dass sämtliche Paketstationen vorab in die Onlineshops der Versender eingespielt und gewartet werden müssen.
- Barrierefreie und inklusive Paketstationen (technisch und physisch) mit entsprechender Bedien- und Parteilogik (z.B. für Rollstuhlfahrer nicht die oberste Fachreihe) in entsprechend zugänglicher und leicht erreichbarer Lage (z.B. auch urbane Mobilitätsknoten).
- Schaffen eines sinnvollen Mobilitätsangebotes anknüpfend an die Paketstation, mit der Möglichkeit der Reservierung einer Rodel/E-Lastenrad synchron zur Paketabholung, sowie auf Wunsch eine CO2 neutrale Anlieferung bis nach Hause.
- etreiber- und Standortentwicklungsmodell zur Sicherung der wirtschaftlichen Eigenständigkeit für diese Art der Paketstationen und angebundener Mobilitätslösung nach Projektende und Ausweitung in EU-Länder.
Rolle der Hilfsgemeinschaft
Für den Test wird die Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs am neuen Standort Linz eine Paketstation einrichten lassen, die von allen KEPs und Kunden leicht erreicht werden kann (sehr gute öffentliche Erreichbarkeit; kurze Distanz zu Bus, Straßenbahn und Hauptbahnhof).
An folgenden Aufgaben werden wir (mit)arbeiten:
- Projektorganisation und Berichtswesen
- Anforderungsanalyse barrierefreie Nutzung und Inklusion
- Konzeptmodul barrierefreie Bedienung
- Akquirierung und Einschulung von Testpersonen mit unterschiedlichen Behinderungen für den Pilotversuch zur barrierefreien Nutzung
- Pilotversuch im Gebäude der HG Linz
- Evaluierung und Bewertung der Ergebnisse bei der barrierefreien Nutzung
- Ergebnisverbreitung auf Webseiten, Konferenzen und in Fachzeitschriften
Motivation
Unsere Mission ist die Schaffung einer inklusiven Umwelt für Menschen mit Behinderungen. Unser Linzer Standort besitzt ein integriertes Service-Konzept mit verschiedensten Funktionen für Menschen mit Behinderungen. Eine barrierefreier Paketstation samt Ökosystem würde das bestehende Angebot ausgezeichnet ergänzen.
Nutzen & Verwertung
Die Kund:innen der HGBS-GmbH sind vorwiegend Menschen mit Behinderungen. Für diese bieten die zu entwickelnden Paketstationen sowie das zugehörige Mobilitätskonzept eine wesentliche Hilfe beim Abholprozess. Derzeit bedeutet die Entgegennahme eines Pakets ein hohes Stresslevel für Menschen mit Behinderungen; durch die Einführung barrierefreier Abholstationen könnte hier ein wesentlicher Komfortsprung und für viele Menschen eine erstmalige Nutzung geschaffen werden. Dies wird Menschen mit Behinderungen wesentlich selbstständiger machen. Bei Zielerreichung plant die HGBS-GmbH die Paketstationen als Partner weiter zu promoten und ggf. langfristig ein Geschäftsmodell daraus zu entwickeln.
Die HGBS-GmbH sieht die Verwertung in zwei zentralen Säulen. Einerseits besteht das starke Interesse, aus den entwickelten Paketstationen ein vertreibbares Produkt zu entwickeln, welches unter Beteiligung der HGBS-GmbH kommerzialisiert wird, andererseits soll das Projekt auch die Sichtbarkeit des Unternehmens in den relevanten Wirtschaftssektoren verbessern. Letzteres soll durch die Teilnahme an Fachmessen, Ausstellungen und Expertenkonferenzen zusätzlich unterstützt werden.