Projekthintergrund
Die virtuelle Welt entwickelt sich rasant weiter und ermöglicht neue Formen des Zusammenarbeitens, Lernens und Freizeitgestaltens. Menschen mit Sehbeeinträchtigungen stoßen jedoch oft auf Barrieren, wenn es um die Nutzung immersiver Umgebungen geht, wie etwa im Metaverse oder in VR-Anwendungen. Dabei bieten solche Technologien große Chancen für mehr Teilhabe, zum Beispiel durch interaktive Trainings, barrierefreie kulturelle Erlebnisse oder virtuelle Lernräume. Um sicherzustellen, dass blinde und sehbehinderte Menschen von diesen Möglichkeiten voll profitieren können, braucht es gemeinsame Anstrengungen, Forschungsarbeiten und Standardisierungen.
Projektziel
Das Projekt „Immersive Environments for All“ verfolgt das Ziel, virtuelle Umgebungen von Anfang an inklusiv zu gestalten. In enger Zusammenarbeit mit sehbeeinträchtigten Anwender:innen werden Prototypen für barrierefreie Funktionen und Navigationshilfen entwickelt und getestet. Auf dieser Basis sollen Empfehlungen und Richtlinien für eine einheitliche Zugänglichkeit von VR-Anwendungen innerhalb Europas erarbeitet werden. Darüber hinaus wird ein Konsortium aufgebaut, das sich gemeinsam um eine weiterführende europäische Förderung (beispielsweise im Rahmen von Horizon-Programmen) bemüht. Langfristig soll so die aktive Teilhabe blinder und sehbehinderter Menschen in digitalen VR-Umgebungen nachhaltig gestärkt werden.
Projektpartner
Koninklijke Visio (Niederlande) – Koordination und technischer Lead
Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs – Expertise in Standardisierung und Barrierefreiheit
Austrian Institute of Technology – Forschungspartner mit Schwerpunkt Nutzererfahrungen und Technologieentwicklung
Hanzehogeschool (Niederlande) – Lektorat für digitale Transformation und Anwendung von VR-Lösungen
Zusätzlich werden weitere Stakeholder (z. B. Bartiméus, Oogvereniging, externe Expert:innen eingebunden, um die Bedürfnisse und Anforderungen verschiedener Zielgruppen zu berücksichtigen.
Förderung
Das Projekt wird über die Visio Foundation (Expertise Steunstichting) teilfinanziert und vereint mehrere europäische Einrichtungen mit komplementären Kompetenzen in Technologie, Forschung und Inklusion. Die gewonnenen Erkenntnisse und entwickelten Prototypen fließen in geplante EU-Förderanträge ein, um die Erforschung und Umsetzung barrierefreier, immersiver Lern- und Arbeitsumgebungen weiter zu vertiefen. Ziel ist eine inklusive digitale Zukunft, in der Menschen mit Sehbehinderungen von Anfang an eingebunden werden.